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Gustav Klimt
& Hugo Henneberg
Zwei Künstler der Wiener Secession
Gustav Klimt (1862–1918) ist nicht nur der bedeutendste Vertreter des Wiener Jugendstils um 1900, sondern auch einer der großen Einzelgänger in der europäischen Kunstgeschichte zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Mit seinem unverwechselbaren Stil schuf er ein Werk von bleibender Bedeutung und höchster malerischer Qualität. Umso mehr überrascht es, dass er in der deutschen Ausstellungsgeschichte bis heute nur wenig präsent ist. Nur vier Ausstellungen hat es nach 1945 in Deutschland gegeben, die ausschließlich seinem Werk gewidmet waren. Die Ausstellung geht in zwei Richtungen von Gustav Klimts Bildnis Marie Henneberg aus der Sammlung des Kunstmuseums Moritzburg Halle (Saale) aus.
Zum einen wird anhand von Zeichnungen und ausgewählten Gemälden des Wiener Meisters dessen Werdegang als Künstler aufgezeigt. Das Besondere seiner künstlerischen Meisterschaft sowie die herausragende Qualität seines Werkes belegen, warum Gustav Klimt heute zu den bedeutendsten Künstlern am Beginn des 20. Jahrhunderts zu zählen ist und er als eine Art Brückenbauer zwischen der Salonkunst des 19. Jahrhunderts und dem Aufbruch in die Moderne nach der Jahrhundertwende gilt.
Zum anderen lenkt das Porträt der Marie Henneberg den Blick auf den Standort, für den es Klimt malte: die Villa Henneberg. Damit führt der Weg in die Architekturgeschichte der Moderne, in die von Josef Hoffmann geplante Künstlerkolonie auf der Hohen Warte in Wien. In den dort zwischen 1900 und 1902 errichteten Bauten setzte Hoffmann sein avantgardistisches Raumkunst-Konzept um, in dem Innenausstattung und äußere Bauform einem gestalterischen Prinzip unterliegen.